Von allen Verkehrsmitteln der Welt ist der Korbschlitten, der „carro de cesto“, auch „Tobogan-Schlitten“ genannt, auf Madeira eines der einzigartigsten. Ernest Hemingway, der Europa zwischen den beiden Weltkriegen ausgiebig bereiste, beschrieb die steile, vier Kilometer lange Rutschpartie vom hochgelegenen Villenvorort Monte hinunter nach Funchal als eines der aufregendsten Erlebnisse seines Lebens – wobei das Leben des amerikanischen Schriftstellers ohnehin voller aufregender Erlebnisse war!

Erfunden wurde der Korbschlitten, eine Mischung aus Korbsofa und Wäschekorb auf Holzkufen, im 19. Jahrhundert von einem britischen Geschäftsmann in Monte, den die Not, beziehungsweise seine müden Beine erfinderisch machten, war doch der Weg hinunter nach Funchal in sein Handelskontor auf den engen, steilen Pflasterwegen äußerst mühsam. Straßen gab es damals noch nicht auf Madeira, und für Pferd und Wagen waren die Wege aufgrund ihrer fast erdrückenden Enge und der Steilhanglage ungeeignet. Alte Menschen, Kranke und wohlhabende Touristen, damals noch Reisende genannt, trug man in Hängematten oder Sänften von Monte in die Stadt hinunter. Das Gefährt auf Kufen, das von zwei Männern angestoßen und gelenkt wird, war deshalb als Transportmittel eine große Erleichterung – wenn auch die Rutschpartie auf den gepflasterten Wegen viel länger dauerte als heute auf dem glatten Asphalt.

Monte – ein Meer von Gärten und Exil des letzten Kaisers von Österreich

Monte, das hoch über dem Talkessel von Funchal liegt, erreicht man mit dem Taxi in nur zehn Minuten. Wer viel Geduld hat, nicht unter Rückenschmerzen leidet und Funchal aus einer anderen Perspektive heraus betrachten möchte, der kann sich in die endlos langen Warteschlangen an der Seilbahnstation einreihen und bis zu einer Stunde ausharren, bis er endlich in die Kabine, die ihn steil hinauf nach Monte bringt, klettern darf.

Die Sehenswürdigkeiten von Monte sind vor allem die „Jardins do Monte Palace“, die herrlichen Gärten des Monte-Palace-Parks, die „Quintas“ – die eleganten Landsitze und Herrenhäuser sowie die Wallfahrtskirche „Nossa Senhora do Monte“. Der Legende nach erschien hier im 16. Jahrhundert die Muttergottes einem Hirtenmädchen. In einer der Quintas (Quinta de Nossa Senhora da Conceição) lebte der letzte Kaiser von Österreich, Karl I., im Exil.

Sein Sarg ist in einer Seitenkapelle der Wallfahrtskirche aufgebahrt.

Ein unvergesslicher Spaß: Schlittenfahrt von Monte nach Funchal

Direkt unterhalb der Kirche „Nossa Senhora do Monte“ liegt die Korbschlittenstation. Wie an der Seilbahnstation sind die Warteschlangen lang und man freut sich, dass man mit dem Taxi hinauf gefahren ist, und so an diesem Tag nur einmal eine Stunde lang anstehen muss. Als es endlich soweit ist, wird einem doch ein wenig mulmig, wenn man die steil abfallenden, engen Straßen, die an beiden Seiten teilweise von Mauern umgeben sind, vor sich sieht. Mit dem Schlitten im Schnee den Abhang hinunter zu rasen ist eine Sache, beim Überschlag landet man zumindest weich, aber im Korbschlitten auf glattem Asphalt, fast fünf Kilometer (teils kurvenreich) steil bergab, ist eine andere Sache.

Die Sorgen sind unbegründet, denn die „Carreiros“, die weiß gekleideten Korbschlittenfahrer in den kreisrunden Strohhüten und Lederstiefeln mit Gummisohlen und starkem Profil, sind geübt darin zu schieben, zu lenken, zu ziehen und rechtzeitig zu bremsen, damit das Gefährt sicher den Berg hinunter kommt. Mit beachtlicher Geschwindigkeit rast der mit Metallkufen bestückte Schlitten der Hauptstadt entgegen – ein Erlebnis ohnegleichen. Unten angekommen, werden die „Passagiere“ mit einem großformatigen Foto begrüßt, das sie während der Schlittenfahrt zeigt – dabei war doch weit und breit kein Fotograf zu sehen und man rätselt, wie, wann und von wem das Foto aufgenommen wurde.

Die Korbschlittenfahrt kostet für zwei Personen 25 Euro (Einzelfahrten gibt es nicht), das Foto in einem DIN A4 Umschlag aus Hartkarton, der Madeira-Motive zeigt und eine CD mit landestypischen Folkloreliedern enthält, ist für 10 Euro zu haben.

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